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Anonym
 

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BACCHUS WILL WEDER VEREHRUNG NOCH ALTAR
      (XVIII. Jahrhundert)

 

Salvat Monho

    (1749-1821)

 

Nur wenig ist über diesen Geistlichen bekannt, der einer der wenigen baskischen Schriftsteller war, die im 18. Jahrhundert die Poesie pflegten.

        Neben einer bedeutenden Anzahl religiöser Lieder verfasste er Satiren und Gelegenheitsgedichte, denen es nicht an antirevolutionärer Ironie fehlte.

        Hinter dem kultistischen Erscheinungsbild einiger seiner Gedichte lässt sich eine Kritik an den Bertsolaris, den improvisierenden Dichtern, vermuten, die im Allgemeinen keine großen Freunde der Geistlichen waren und deren Themen und Ausführungen Monho zweifellos empört haben müssen.

 

VORWURF DER DICHTER GEGEN APOLLO

        Salvat Monho , XVIII. Jahrhundert

 

 

Für wen bringt Apollo das Gold hervor,

Wenn das, was auf seine Söhne entfällt, so knapp ist?

Die Regierung von Parnaß hat keine gerechten Gesetze.

Wundern Sie sich also nicht, wenn die Poeten kein Geld haben.

 

Hartherziger Vater, wir verstehen nicht,

Wie Du solche Unterschiede dulden kannst.

Du von den herrlichsten Pferden zu Triumph erhoben,

Und Deine Söhne sich immer zu Fuße schleppend.

 

Du immer glücklich und zufrieden mit den feinsten Leckerbissen,

Euphorischen Herzens mit edelsten Getränken,

Und keinerlei Mitgefühl mit Deinen Söhnen:

Sie leiden Hunger, trinken Wasser.

 

Berge und Weiden kleidest Du mit Gras,

Die Bäume auf den Feldern mit herrlichen Früchten.

Weshalb dann sind Deine geliebten Söhne, die Poeten,

Zu jeder Jahreszeit so armselig gekleidet?

 

Nichts ist Dir zu wenig für Deinen Palast:

Es ist nur gerecht, dass Du Dich an Deinen Schätzen erfreust.

Aber wie sollen da Deine Söhne nicht grollen,

fehlt ihnen gar das Pult, an das sie sich setzen könnten ?

 

Die Mägen und Taschen, derer, die durch Parnaß ziehen,

Sind, füllen sie sich nicht mit Luft, meist leer.

Der Adel der Vorfahren und der Ruhm der Dichter

Sind eine Last, kommt nicht ein Drittes hinzu... Vermögen  !

 

Wer lässt seine Söhne im Elend sterben?

Zeig Dich als guter Vater den Deinen gegenüber,

Dass das Schicksal Deiner Söhne sich zum Guten wende,

In Deiner Macht liegt es, allen Reichtum zu geben.

 

Niemand leugnet, dass sich unter  Deinen Söhnen,

Viele eingeschlichen haben, die es nicht verdienen,

Aber um nur Deinen wahren Söhnen Reichtum zu gewähren,

Ist Wenig genug, wenn Du die banalen unter den Dichtern ausschließt.

 

 

Übersetzung: Gabriele Schwab

Originalversion: POETEN ERRENKURAK APOLONEN KONTRA

 

© Salvat Monho    

© Übersetzung: Gabriele Schwab    

Jahrhundert
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