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Anonym
 

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Jon Mirande

    (Paris, 1925-1972)

 

Das Leben von Mirande, einem großen Sprachtalent und Sohn von Emigranten aus Zuberoa, der kleinsten und bergigsten Provinz des Baskenlandes, ist durch Unzufriedenheit gekennzeichnet. Als Poet und Intellektueller arbeitete er als Übersetzer im Finanzministerium; als Baske aus Tradition und Bestimmung, lebte er in der Hauptstadt eines Staates, der seine Nationalität nicht anerkannte; elitär und heterodox wurde er von seinen baskischen Zeitgenossen heftig kritisiert... Seine Poesie ist eine Mischung aus formaler Tradition und thematischer Modernität, in der sich Kritik, Erotismus und ein eher mythischer als politischer Irredentismus vereinen.

 

AN JENEM TAG IN ZUBEROA...

        Jon Mirande , 1951

 

 

Im Sommer,

in glühender Sonne,

traf ich dich an jenem Tag in Zuberoa...

 

Aus deinen Lippen

schwirrten baskische Worte wie Bienen im Südwind,

süß klangen sie im Ohr —und taten doch weh.

 

In Zuberoa,

an einem irdischen Tag,

waren wir zusammen, hörte ich deine Worte, lauschte ich dir.

 

Seitdem sind

ein Jahr... zwei Jahre... mehr Jahre noch vergangen...

Etliche Jahre: Ich dachte nicht, dass es so viele seien...

 

Wie viel Sonne seitdem:

Wie viele heiße Worte

und kalte Lügen, seit ich dich verlor... in Zuberoa...

 

Wo bist du heute, meine Kleine, und mit wem?

—Oder allein, mit deinen hellen Augen die Nacht betrachtend,

in deinem Zimmer,

in Zuberoa—?

 

 

 

Übersetzung: Gabriele Schwab

Originalversion: BEHIN BATEZ, ZUBEROAN...

 

© Jon Mirande    

© Übersetzung: Gabriele Schwab    

Jahrhundert
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